Archeoparc Villanders

Die Besiedlungsgeschichte von Villanders - 6.000 Jahre Geschichte einer alpinen Siedlung

Tauchen Sie ein in vergangene Welten & begeben Sie sich auf den Spuren unserer Vorfahren.

 

Öffnungszeiten:

Anfang Juni–Ende September

Mi 17-19 h

Fr 20.30–22 h

Gruppen (ab 10 Personen) auch außerhalb der Öffnungszeiten, auf Anmeldung

 

Eintrittspreise:

3,00 € Erwachsene

1,00 € Kinder zwischen 6 und 14 Jahren

freier Eintritt für Kinder unter 6 Jahren

2,00 € (pro Person) für Gruppen mit mindestens 10 Personen

 

 


Eindrücke aus dem Archeoparc


Siedlungsgeschichte von Villanders:

Villanders breitet sich von den Höhenlagen der Villanderer Alm bis zum Eisackufer im Talboden auf der hydrografisch rechten Seite des Eisacktales aus. Aufgrund dieser Längsausrichtung umfasst das Territorium zahlreiche Naturräume, die im Laufe der Geschichte unterschiedlich und in Ergänzung zu- einander genutzt wurden. So gibt es etwa auf dem Seeberg Rastplätze mesolithischer Jäger (ca. 8000-5500 v. Chr.), die sich um den Schwarzsee verteilen. Das dortige Gebiet eignet sich für die Jagd auf Wildtiere. Aber auch am Plunacker fanden sich in den untersten Schichten Hinweise auf die Anwesenheit mesolithischer Bewohner.

Wie anderswo im Eisacktal wurden die Mittelgebirgsterrassen um die 800 m Meereshöhe von den ersten Bauern und Viehzüchtern bereits in einer Zeit vor 5000 v. Chr. genutzt. Der Plunacker zählt zu den bedeutendsten Fundorten dieser Epoche im gesamten Alpenraum. Ausschlaggebend dafür ist sowohl die Qualität der Befunde (Hüttenreste, Kleinfunde jeglicher Art wie insbesondere Keramik und Steingeräte), als auch die Ausdehnung der Siedlung, die ursprünglich einen Großteil dieser Geländeterrasse einnahm.


Auch die Kupferzeit (3300-2200 v. Chr.) ist auf dem Plunacker durch einen Hüttengrundriss belegt, der zu den wenigen bekannten Beispielen seiner Art im Alpenraum zählt. Derselben Epoche gehört vermutlich der so genannte Menhir von Villanders an, ein großer Monolith, der beim Moarhof in Ums steht: gerade die Megalithkultur ist ein charakteristisches Phänomen dieser Zeit, das sich anhand der Figurenmenhire, aber auch unbearbeiteter Steinblöcke manifestiert, deren Bedeutung wohl mit den damaligen Glaubensvorstellungen und Kulten in Zusammenhang steht.


Während der Plunacker in der Bronzezeit (ca. 2200- 1000v.Chr.) als Siedlungsplatz diente, haben die Brandopferplätze vom Seeberg kultische Bedeutung. An diesem Ort haben die Menschen der Endbronzezeit (12.-10.Jh.v.Chr.) Tiere und andere Gaben im Feuer geopfert, um sie wahrscheinlich den Berggottheiten darzubieten. Unweit davon befand sich am Knappenbach ein Werkplatz, an dem spezialisierte Arbeiter Kupfererz gewannen. Ebenfalls aus der Endbronzezeit stammt ein Lappenbeil aus Bronze aus dem Tinnebach, bei dem es sich um eine Weihegabe an eine Gewässergottheit handelt. Weit spärlicher sind die Überreste aus der Eisenzeit, von denen es auf dem Plunacker nur wenige gibt.


Ab dem 2. Jh. n. Chr. wurde der Plunacker von einer bereits romanisierten Bevölkerung bewohnt und landwirtschaftlich genutzt. Diese errichteten ein großes ländliches Gebäude, das durchaus prunkvolle Gestaltungselemente besaß. Das Haus durchlebte verschiedene Nutzungs-und Renovierungsphasen und wurde am Beginn des 7. Jhs. noch benutzt.


Bekannte Fundstücke aus dem Plunacker:

Knochenkamm

(Spätantike – Frühmittelalter: 4. bis 6. Jhd n. Chr.)

Keramikgefäß mit Prägedekor

(Jungsteinzeit, erste Hälfte 5. Jahrtausend v. Chr.)

Ziegelbrennofen

römerzeitlich (1./2. Jh. n. Chr.)

Bauchiger Keramiktopf

(römisch/spätrömisch)

Vogelfibel aus Bronze

(Frühmittelalter)

Schlüssel

(römisch/spätrömisch)

Backsteinziegel

von der Brennkammer des Brennofens (römisch)

Schöpflöffel

aus Eisen (römisch)

Verziertes Terra-Sigillata Teller

(römisch)


Lage des Archeoparc Villanders

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